Die Decke in der Kapelle unseres Berufskollegs ist architektonisch schön. Derzeit bietet sie zudem einen besonderen Blickfang. Etwas über 100 silberne Ballons schweben seit Beginn der Fastenzeit unter der Kuppel der Apsis.
Im ersten Gottesdienst der Fastenzeit erklärte Schulseelsorger Thomas Bittner, was es damit auf sich hat: Es ist ein Experiment, aber der Plan ist ganz einfach. Die Ballons wurden zu Beginn der Fastenzeit mit Gas gefüllt, jetzt hängen sie an der Decke. Zwischendurch und besonders gegen Ende der Fastenzeit schauen wir, was in der Zwischenzeit passiert ist.
Einige der Ballons, vielleicht gilt das auch für alle, werden nicht mehr prall gefüllt oben an der Decke schweben. Sie werden wahrscheinlich Gas verlieren, sie werden sinken, taumeln, knitterig und schrumpelig werden. Und am Ende ihres Lebens als Ballon werden sie am Boden liegen. Immer noch glänzend, aber nicht mehr hoch oben, sondern unten in der Nähe des Bodens, vielleicht auf dem Boden. Nicht mehr prall gefüllt, sondern schlapp und vielleicht nutzlos?
An Aschermittwoch hat die Schulgemeinschaft im Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt darüber nachgedacht, dass es sich lohnen könnte, die Perspektive zu wechseln, mal von einer anderen Seite zu schauen. Genau das tun wir nun mit den Ballons. Im Gottesdienst wurden anhand einzelner Bilder des ökumenischen Jugendkreuzwegs Stationen des Kreuzwegs Jesu meditiert. Und auch am Beginn der Fastenzeit war da schon im Blick, dass Jesu Tod am Kreuz nicht das Ende der Geschichte darstellt.
Wir nehmen die Bilder auch in den kommenden Gottesdiensten der österlichen Bußzeit als Impuls und vertiefen uns mit einigen Gedanken in den Kreuzweg Jesu und die Frage, was das mit uns und unserem Leben zu tun haben kann.
