Berufskolleg Canisiusstift

mit Beruflichem Gymnasium

HBFS12 erlebt stürmische Klassenfahrt nach Hamburg

gemeinsam am Hamburger Hafen
(Foto: SMMP)

Sturmwarnung am Montag, 10. Februar 2020: Schulen blieben geschlossen, die Bahn stellte den Regionalverkehr größtenteils ein. Durch diese kritische Lage am Montagmorgen fiel es uns sehr schwer, die Bahn nicht auch ein wenig ängstlich auf dem Weg nach Hamburg zu nehmen. Doch mit viel Geduld und Tapferkeit näherten wir uns unserem Ziel.

Am Dienstag sah die Welt allerdings anders aus. Wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg ins ,,Drob Inn“, einer Institution, die bereits seit 1997 existiert und in der man Drogen unter medizinischer Beaufsichtigung nehmen kann. Man erhält dort verschiedene Hilfen wie Essen, in den meisten Fällen Obdach, ärztliche und pflegerische Versorgungen und Therapien. Sozialarbeiter P. Möller erzählte uns von seinen Erfahrungen, die er die letzten 27 Jahre erlebte, und führte uns durch den Drogenkonsum-Raum. Dort tauschen die Menschen ihre alten Instrumente, die sie für ihren Konsum benötigen, gegen sterile neue, um eine Ansteckung mit Krankheiten zu verhindern.

Der einst illegale Spritzentausch wurde hier zur Normalität und zeigte gravierende Ergebnisse: Die Rate der Ansteckungen mit Krankheiten wie HIV und Hepatitis C durch Teilen einer Spritze unter mehreren Leuten ist deutlich weniger geworden.

Am folgenden Abend erlebten wir das einzigartige Schauspiel „Der König der Löwen“. Ohne wirklich viel davon erzählen zu müssen kann man sagen, dass es unbeschreiblich schön war. Die Farben, die Musik, und der Gesang faszinierten uns über anderthalb Stunden, ohne dass es langweilig wurde. Eine tolle Erfahrung, die man mal gemacht haben muss, meiner Meinung nach…

Am Mittwoch fuhren wir in das Konzentrationslager in Neuengamme. Die Geschichte konnte man nicht nur sehen, man spürte die Präsens des Geschehens und was hier einmal geschehen ist hautnah.. Wir wurden durch die Gänge geführt, und wenn man selbst einmal vor Ort ist, fühlt es sich ganz anders an. ,,Was hier alles geschehen ist, dass kann man sich außerhalb des Stahldrahtes nicht vorstellen…“ sagte unser Führer. Wir erfuhren von den vielen Experimenten, bis hin zur Unterkunft der damaligen Häftlinge, und wie unmenschlich sie behandelt wurden. Die grausigen Geschichten ließen uns inne halten und mitfühlen, und langsam kamen wir auch dem Ende der Führung näher.

Am letzten Tag machten wir noch eine U-Bahn Stadtrundfahrt, die ebenfalls sehr angenehm verlief, und zum Abschluss waren wir anschließend zusammen beim „Alex“ am Jungfernstieg zum Abendessen. Bei einem schönen Ambiente und zu gutem Essen mit einer Aussicht auf die Alster kamen wir in tiefe Gespräche.

Zum Abschluss würde ich sagen uns allen hat es sehr großen Spaß gemacht, wir lernten uns neu untereinander kennen, und kamen uns auch ein bisschen näher, sodass unsere Klassengemeinschaft für den Rest den wir bleiben, vielleicht auch darüber hinaus gestärkt ist.

Derya Andic