Die Klasse 12.2 des Abiturbildungsganges mit den Leistungskursen Kunst und Englisch unseres Berufskollegs ist von ihrer einwöchigen Studienfahrt nach London zurück.
Zum Profil des Bildungsganges gehört es, möglichst im englischsprachigen Ausland die erworbenen Fremdsprachenkenntnisse zu erproben und zu erweitern, gleichzeitig die klassische und moderne Kunst an Originalen kennen zu lernen.
Nach der langen Nachtfahrt im Bus ging es gleich in das Gewühl des Camden Market. Eine Vielzahl von verschiedenen Märkten locken Woche für Woche Tausende Einheimische und vor allen Dingen Touristen zu einem der bekanntesten und größten Märkte in London. Hier konnte die Klasse im wahrsten Sinne des Wortes gleich mit London auf Tuchfühlung gehen. Wer von den 24 Schülern dann noch genügend Energie hatte, machte sich gemeinsam mit ihrer Englischlehrerin, Inga Lümmen, und ihrem Kunst- und Klassenlehrer, Ludger Müller, am späten Abend auf den Weg, entlang der Themse zur Tower Bridge zu laufen. Die hell und zum Teil bunt erleuchteten Gebäude der Londoner City ergaben spektakuläre Motive für Erinnerungsfotos.
Natürlich darf eine Stadtführung mit einem echten Londoner wie Tim Goddard nicht fehlen. So verpasste die Klasse auch nicht die Salutschüsse zum 65. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II.. Der Besuch von drei großen Museen stand auf dem Programm, die Tate Modern, die Tate Britain und die National Gallery. Besonders auf die Tate Modern waren alle gespannt, nicht nur, weil sie zu den weltgrößten und meistbesuchten Museen der modernen Kunst zählt, sondern auch weil der Erweiterungsbau gerade erst eröffnet wurde. Werke von 300 Künstlern aus 50 Ländern können nun gezeigt werden. Der wahrlich krönende Abschluss des Museumsbesuchs war die Fahrt hoch zur Aussichtsplattform der Tate Modern, von der man eine phantastische Aussicht auf die Skyline von London hat. Ohne Skizzen- und Notizblätter ging es dann zum Globe Theatre, ein selbstverständliches Pflichtprogramm für einen Leistungskurs Englisch. Wer hier einen langweiligen, akademischen Vortrag über William Shakespeare erwartet hatte, wurde bitterlich enttäuscht. Lebendig und mit viel Humor wurde den Schülern die elisabethanische Gesellschaft und ihr Theaterleben anschaulich gemacht. Shakespeare wurde dorthin gebracht, wo er sich am wohlsten fühlte, mitten unter das Volk. So konnte anschließend unverkrampft ausprobiert werden, wie Shakespeare am helllichten Tag durch Dialoge allein durch Sprache vor seinen Theaterbesuchern eine Nachtszene erscheinen ließ.
Josh, ein Street-Art-Künstler, führte die Klasse durch seinen Londoner Stadtteil East End und zeigte der Klasse zahlreiche Werke von seinen Kollegen aus aller Welt, die ihre Spuren an den Wänden von Wohn- und Lagerhäusern legal oder auch illegal hinterlassen haben. Zum Teil durch verborgene Gassen und durch Unterführungen, vorbei an einer Tatortabsperrung, hinter der die Polizei ein „Stadtteilding“, wie Josh sich ausdrückte, aufnahm, wanderten die Schüler von Kunstwerk zu Kunstwerk. Eine ganz eigene Welt der Kunst, die nun sogar den Weg in Galerien findet, öffnete sich außerhalb der Museen auf den Straßen von London. Natürlich erprobten die Schüler eines Leistungskurses Kunst das Sprayen auch unter der Anleitung von Josh in einem Workshop. Bald klackerten die Farbsprühdosen vom Schütteln und Josh nickte anerkennend über das ein und andere Ergebnis, das in der kurzen Zeit entstanden war. Zu einer Studienfahrt gehört auch ein touristischer Teil mit einem Nachtspaziergang durch die Carnaby Street, einer der bekanntesten Einkaufsstraßen Londons, durch China Town und das Vergnügungsviertel Soho. Auf dem Piccadilly Circus treffen sich heute noch Jugendliche aus der ganzen Welt. Wer Spaß und den Mut hat, kann dort auch heute sogar noch mit Jugendlichen aus aller Herren Länder tanzen. Nach ausgiebigen Shoppingtouren auf der Suche nach Schnäppchen in Traditionswarenhäusern und angesagten Exklusivläden und einem gemeinsamen Abendessen im Rainforest Cafe wartete am Ende der ereignis- und erlebnisreichen Woche der Bus auf die Rückfahrt nach Ahaus.