mit Beruflichem Gymnasium

„Die Jugend bilden und nach Kräften Not lindern“

Die Schwestern des Konvents Canisiusstift (v.l.): Schwester Martina (51), Schwester Eberharda (82), Schwester Engeltraud (74) und Schwester Maria Manuela (56). (Foto: Kirche + Leben)
Die Schwestern des Konvents Canisiusstift (v.l.): Schwester Martina (51), Schwester Eberharda (82), Schwester Engeltraud (74) und Schwester Maria Manuela (56). (Foto: Kirche + Leben)

Ahaus. Sie sind vier Schwestern, die ihre erste Aufgabe darin sehen, in Verbundenheit mit Christus zu leben und dies in einem Leben in Gemeinschaft zu verwirklichen. Der kleine Konvent der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Canisiusstift in Ahaus sieht seine Sendung im Leitspruch der Gründerin und der Gemeinschaft: „Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern.

Diesem Anliegen fühlen sich die Schwestern verpflichtet: „Besonders die Aufmerksamkeit für die Menschen, die uns in unseren Diensten anvertraut sind, lässt uns wahrnehmen, was von Nöten ist“, sagt Schwester Martina. Die 51-Jährige ist die Jüngste im Konvent, in dem sie seit zwei Jahren lebt. „Wir möchten Menschen beistehen und begleiten. Wir können dies nur, wenn wir alles in unsere Christus-Beziehung hineinnehmen und die Menschen Gott anvertrauen. Das tun wir im gemeinsamen Stundengebet in unserer Kapelle, in der schon seit mehr als 100 Jahren Schwestern gebetet haben“, sagt Schwester Martina. In den umliegenden Dörfern Wüllen und Wessum ist sie als Pastoralreferentin in den beiden Pfarreien tätig. „Das Leben mit der Gemeinde ergänzt gut das Leben in der Gemeinschaft.“

Begabungen der Schüler fördern

Leiterin des Konvents ist Schwester Engeltraud (74). Viele Jahre war sie Lehrerin an der jetzigen Bischöflichen Canisiusschule, an die sie 1968 kam. „Es waren schöne Zeiten, Schüler zu unterrichten. Ich freue mich immer wieder, wenn ich Ehemalige treffe.“ Und die Schule hat Tradition: 1897 begann der Unterricht für die ersten zehn Schülerinnen der höheren Mädchenschule am Canisiusstift. Heute besuchen etwa 900 Schülerinnen und Schüler das dreizügige Gymnasium „Bischöfliche Canisiusschule“. 1975 übernahm das Bistum Münster auf ausdrücklichen Wunsch der Ordensgemeinschaft die Canisiusschule als Träger. Schwester Maria Manuela (56) leitet das benachbarte Berufskolleg Canisiusstift, das von etwa 450 Schülerinnen und Schülern besucht wird. Das Berufskolleg befindet sich in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft und ermöglicht vielen Jugendlichen einen Einstieg in das Berufsleben. „Wir vernetzen praktische und theoretische Bereiche, um im Prozess des lebenslangen Lernens umfassend auf die Bedingungen der Lebens- und Arbeitswelt von heute und morgen vorzubereiten“, sagt Schwester Maria Manuela zum Leitbild des Berufskollegs.

Das Kolleg wolle die unterschiedlichen Begabungen der Schüler fördern und zur Persönlichkeitsent-wicklung beitragen. „Wir pflegen innerhalb der Schulgemeinschaft einen intensiven regelmäßigen Kontakt und Austausch, der von Vertrauen, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Offenheit, Respekt und Toleranz geprägt ist.“ Regelmäßig informiere das Berufskolleg über neue Perspektiven. „Für viele Hauptschüler sind die Würfel noch nicht gefallen. Sie überlegen, einen pflegerischen oder pädagogischen Beruf zu ergreifen. Mit der Sozialhelfer- oder Kinderpflegerausbildung haben sie die Möglichkeit, ‚zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen‘ und damit die Fachoberschule und einen qualifizierten Berufsabschluss zu erlangen“, informiert die Schulleiterin.

„Wir beten gern für die Anliegen der Menschen“

Seit 14 Jahren lebt Schwester Eberharda (82) im Ahauser Konvent. Früher war sie in der Krankenpflege tätig, heute hilft sie bei den Hausarbeiten. Die gebürtige Waltroperin pflegt viele Kontakte und sorgt vor allem in der Küche für das leibliche Wohl ihrer Mitschwestern. Vor einigen Jahren hat sie einen kleinen Gemüsegarten angelegt, aus dem sie ihre Mitschwestern mit den Gaben der Schöpfung versorgt.

Gern übernehmen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel die Klosterfürbitte des Online-Magazins kirchensite.de für den Monat Februar. „Wir beten gern für die Anliegen der Menschen. In unsere Gebete nehmen wir auch unsere Schüler und Lehrer hinein, die in der Hauskapelle ihre Schulgottesdienste feiern“, sagt Schwester Maria Manuela.
(Quelle: http://kirchensite.de/fragen-glauben/news/datum/2014/02/03/die-jugend-bilden-und-nach-kraeften-not-lindern/)