Bezirksregierung und Bistum bescheinigen Berufskolleg Canisiusstift Ahaus gute Arbeit
Ausgerechnet in die letzte Prüfungswoche vor den Sommerferien fiel am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus die Qualitätsanalyse. „Das war schon eine außerordentliche Belastung“, gibt Schulleiterin Schwester Maria Manuela Gockel zu. Aber sie lächelt. Denn das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vor allem für die Lernkultur, die Stärkung sozialer Kompetenzen und den Praxisbezug im Unterricht bekommt das Berufskolleg Bestnoten.
„Wir haben Lehrer, Mitarbeiter, Schüler, Eltern und Ausbildungspartner interviewt. Sie sind mit ihrer Schule ausnahmslos sehr zufrieden“, betont Peter Wertenbroch, einer der beiden Validatoren. Als kirchlicher Qualitätsprüfer ist er für die Berufskollegs und Realschulen des Bistums Münster und des nördlichen Bistums Aachen zuständig. Dr. Egon Kazek wurde als Qualitätsprüfer für Berufskollegs und Gymnasium von der von der Bezirksregierung Münster entsandt. Etwa alle fünf Jahre müssen sich die Schulen in Nordrhein-Westfalen einer solchen Analyse zukünftig stellen.
Eine Woche lang Schulalltag miterlebt
„Auffällig ist, dass sich alle Schüler am Unterricht beteiligen. Da ist der Anteil der Exzellenz besonders hoch“, so Dr. Egon Kazek. Mit dem Vermerk „Exzellenz“ vergeben die Prüfer quasi Sonderpunkte. Gelobt wurden darüber hinaus das positive Lernklima und das hohe Engagement des Kollegiums. „Das haben wir in den vergangenen Tagen zu spüren bekommen. Sie sind sehr souverän mit dieser Qualitätsanalyse umgegangen. Das ist nicht immer so“, sagt Peter Wertenbroch.
Eine Woche lang erlebten die beiden ausgebildeten Qualitätsprüfer, selbst ehemalige Fortbildungs- bzw. Schulleiter, den Alltag am Berufskolleg Canisiusstift. Sie sprachen nicht nur mit vielen Menschen. Sie besuchten auch 29 Unterrichtsstunden, um eine aussagekräftige Analyse zu erstellen. Die präsentierten sie dem Lehrerkollegium am Freitagnachmittag.
Förderung sozialer Kompetenzen
Dabei lobten die Prüfer ausdrücklich das Hinzuziehen vieler Experten im Unterricht. „Ob Ernährungsberater, Mitarbeiter der Jugendämter für die Suchtprävention oder Theaterpädagogen. Das machen Sie vorbildhaft“, so Dr. Egon Kazek. In diesem Zusammenhang würdigten sie auch das lebendige Schulleben: „Das spiegelt sich schon auf Ihrer Internetseite wider: Sie sind ins Leben der Stadt eingebunden. Das stärkt das Miteinander und das soziale Bewusstsein Ihrer Schüler.“
Die Entwicklung sozialer Kompetenzen, die gegenseitige Wertschätzung, das adressantenbezogene Angebot im religiösen Leben, die Beratung und individuelle Begleitung der Schüler sowie das positive Lernklima seien die Stärken der Schule: „Dabei zeigt Ihr Berufskolleg auch eine hohe Bereitschaft, problembelastete Schüler zu begleiten und zu integrieren. Die Schulsozialarbeiterin ist dabei sicher eine Hilfe. “
Praxisbezogener Religionsunterricht
Peter Wertenbroch freute zudem der praxisbezogene Religionsunterricht: „Sie fliegen zur Schulmesse nicht einfach einen Pfarrer ein. Die Schüler gestalten die Gottesdienste selbst mit. Und nach dem, was wir hören, tun sie das gerne. Nicht zufällig gibt es in Ihren Reihen ja auch Schüler, die sich noch als junge Erwachsene taufen lassen.“
Natürlich erkannten die Prüfer auch einige Handlungsfelder, wo noch etwas zu tun ist: Die individuelle Lernförderung sei da, wo sie anwendet würde, qualitativ sehr gut, jedoch reiche die Quantität noch nicht aus. „Damit stehen sie vor derselben Herausforderung wie die meisten Schulen“, so Dr. Egon Kazek. Ebenso könne die Maßnahmenplanung einschließlich der Fortbildungen besser strukturiert werden.
Direkter Schulvergleich nicht möglich
Am Berufskolleg Canisiusstift wurde ein neues Bewertungsraster angelegt, das den Prüfern weniger Spielraum gibt. „Das Ergebnis kann man in den Einzelpunkten also nicht direkt mit dem anderer Schulen vergleichen“, warnen die Qualitätsprüfer. Überhaupt gehe es dem Land und den Bezirksregierungen nicht darum, Noten zu verteilen, sondern die Qualität an den Schulen zu verbessern: „Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass die Schulen vieles umsetzen und dass das gut funktioniert.“
Die stellvertretende Schulleiterin Stefanie Bauer bestätigt den externen Prüfern: „Sie haben ziemlich schnell herausgefunden, wie unsere Schule tickt.“ Und Schulleiterin Schwester Maria Manuela Gockel ergänzt: „Wir wissen um unsere Stärken. Aber wir wissen auch, wo wir uns noch verbessern können. Diese Analyse bestätigt das. Jetzt haben wir fundierte Zahlen, auf deren Basis wir neue Ziele vereinbaren können.“