Berufskolleg Canisiusstift

mit Beruflichem Gymnasium

Informationsveranstaltung „Wenn Mama oder Papa trinken – Kinder aus suchtbelasteten Familien“

Wenn Mama oder Papa trinken - Kinder aus suchtbelasteten Familien. Eine Informationsveranstaltung zur Suchtpräventionswoche an unserem Berufskolleg. (Foto: SMMP/Passerschröer)
Wenn Mama oder Papa trinken – Kinder aus suchtbelasteten Familien. Eine Informationsveranstaltung zur Suchtpräventionswoche an unserem Berufskolleg. (Foto: SMMP/Passerschröer)

Frau Wiesner von der SKM Beratungsstelle Kolibri in Bocholt konnte auf anschaulicher Art und Weise den anwesenden ErzieherInnen, SchulsozialarbeiterInnen und Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik In der Informationsveranstaltung „Wenn Mama oder Papa trinken – Kinder aus suchtbelasteten Familien“ die Situation der Kinder aus Suchtfamilien erläutern.

Laut Christiane Wiesner leben rund 2,6 Millionen Kinder in Deutschland mit Eltern oder einem Elternteil, das suchtkrank ist. Für die Kinder heißt das: Sie müssen oft früh eine Erwachsenen-Rolle übernehmen, sich um den Haushalt kümmern oder Geschwister versorgen. Das Auf und Ab ihrer Eltern bestimmt ihr Leben, es gibt darin wenig Geborgenheit, Sicherheit und Unbeschwertheit. Untersuchungen belegen, dass diese Kinder und Jugendliche ein erhöhtes Risiko aufweisen, in ihrem späteren Leben selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln. Trotzdem erhalten diese Kinder wenig Aufmerksamkeit – und sie selbst tun alles, um zu verheimlichen, was wirklich bei ihnen zu Hause los ist.
Diesen Kreis zu unterbrechen, ist die Arbeit der Beratungsstelle Kolibri. Hier bieten die MitarbeiterInnen den betroffenen Kindern und Jugendlichen Hilfsmöglichkeiten an: Freizeitmaßnahmen, erlebnispädagogische Projekte und gemeinsame Aktivitäten von Kindern/Jugendliches die Ähnliches erlebt haben, stehen zentral.

„Die Kinder sollen einfach sie selbst sein können und merken ‘Ich darf das Leben genießen. Es hat auch schöne Seiten'“, erläutert Wiesner weiter. Mit Kolibri finden die Kinder eine Anlaufstelle in ihrer Not, können wieder „Kind sein“ und ihre Probleme mit Kindern, die sich in ähnlichen Situationen befinden, besprechen und in der gemeinsam verbrachten Zeit schöne Dinge des Lebens erfahren.

Christiane Wiesner gelang es, die Aufmerksamkeit für die Kinder aus suchtkranken Familien bei all jenen, die mit Kindern arbeiten, zu erhöhen und deren Kompetenzen im hilfreichen Kontakt mit betroffenen Kindern und Jugendlichen zu stärken.