Jede Schule hat inzwischen ihr Leitbild. Das gilt auch für das Berufskolleg Canisiusstift Ahaus. Aber wie wird so ein Leitbild veröffentlicht? Das anscheinend modernste Mittel, das auch viele Menschen außerhalb der Schule erreicht, ist sicherlich die Homepage der Schule, danach kommen Veröffentlichungen wie Broschüren, Informationsschriften und ein Aushang auf einem der Flure der Schule. Doch wie schnell geht man an einem Leitbild auf einem Schulflur vorbei, ohne dass man auch nur eine Zeile gelesen hat?
Die Schülerinnen und Schüler der jetzigen Klasse 13 des Abiturbildungsganges mit den Leistungskursen Kunst und Englisch des Berufskollegs Canisiusstift Ahaus sind auf dieses Problem aufmerksam geworden, als sie gemeinsam mit ihrem Kunst- und Gestaltungstechniklehrer Ludger Müller überlegten, wie sie ihre erworbenen Kenntnisse in der Typografie anwenden können. Die Idee war bald geboren, sich mit dem Leitbild ihres Berufskollegs auseinanderzusetzen.
Dazu sollte es handschriftlich in der erlernten Blockschrift geschrieben werden und mit einem ansprechenden Layout für die Mitschüler/innen gestaltet werden. Während der Entwicklung des Layouts stellte sich heraus, dass der Text auf einem kleinen Format nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erregen würde und zudem langweilig aussieht. Also wurde der Entwurf vergrößert. Allein die Vergrößerung des Formates brachte nicht den gewünschten Effekt. Schnell war man sich einig, dass Farbe in den Entwurf eingebracht werden sollte. Der gemeinsame Entschluss war es, sich auf die festgelegten Farben des Schulträgers zu beschränken, damit das Leitbild noch identitätsstiftender wird, außerdem wollte man verdeutlichen, dass ein Schulleitbild keine abgeschlossene Sache ist und dass es jeden Schüler, Lehrer oder Mitarbeiter auf seinem Weg in seiner Zeit am Berufskolleg und darüber hinaus begleitet. Das sollten Füße oder Schuhe versinnbildlichen. In einem Layoutwettbewerb wurde im Gestaltungstechnikunterricht ein Entwurf ausgewählt, der gemeinsam von allen verwirklicht werden sollte. Nach den umfangreichen Vorarbeiten stand die Klasse bald vor einer Papierbahn mit einen Länge von 4,50 Metern, die es galt zu gestalten. Mit viel Elan und Spaß wurde zunächst die Papierbahn mit bloßen Füßen und viel Farbe gestaltet, dann wurde von jedem Schüler und jeder Mitschülerin ein Abschnitt des Leitbildes Buchstabe für Buchstabe mit Blockschrift geschrieben. Dabei war Teamwork notwendig, damit es leichter fiel, die vorgegebenen Zeilen einzuhalten. Schließlich war es geschafft, die Rücken konnten gestreckt und die verkrampften Finger konnten gedehnt werden, das wahrscheinlich längste Schulleitbild war in gemeinsamer Arbeit mit gegenseitiger Unterstützung fertiggestellt, gemeinsam und mit gegenseitiger Unterstützung, ganz im Sinne des Leitbildes des Berufskollegs Canisiusstift Ahaus.