Mit der Frage, wo und wie in Brüssel Entscheidungen von europäischer Bedeutung getroffen werden, fuhr die Klasse 12 a der Höheren Berufsfachschule des Berufskollegs Canisiusstift Ahaus nach Brüssel.
Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Angela Heying und ihrer Fachlehrerin Doris Rottenbücher machten sie sich auf den Weg zur Europäische Kommission und der Landesvertretung NRW. Beim Besuch des Plenarsaales bekamen sie von Dr. Markus Pieper MdEP Informationen aus erster Hand. Er konnte der Klasse anschaulich die Aufgaben und die Arbeitsweisen des Europäischen Parlamentes erklären. Politik findet aber nicht nur zwischen den europäischen Hauptstädten statt, erfuhr die Klasse, auch die Interessen des Kreises Borken fließen über die Parlamentarier mit ein. Bei so vielen europäischen Nationen stellt sich die Frage, wie man sich in Europa untereinander verständigen und verstehen kann. Hinzu kommen noch die zahlreichen Migranten aus außereuropäischen Ländern. In der Landesvertretung NRW wurde den Schülerinnen und Schüler ein neues Projekt zur Integration von Migranten vorgestellt. Ziel des Projektes ist es, einen ganzheitlichen Ansatz zur Integration von Migranten zu versuchen. Der Erwerb der Sprache ist dabei weiterhin eine wichtige Säule, aber schon ab der Grundschule sollen flächendeckend Kenntnisse und Verständnis von kulturellen Identitäten sowie von verschiedenen Religionen vermittelt werden.
Um sich zwischen den zahlreichen europäischen Institutionen zurechtzufinden und auch kompetente Ansprechpartner zu finden, wurde die Klasse von Irma F. M. Grefte vom „Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk NRW“ (DEPB) begleitet. Sie öffnete auch die Türen zum SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe), um sich über das Engagement der Atlantischen Gemeinschaft in und für Europa informieren zu lassen. Europa war aber nicht immer friedlich, das erfuhr die Klasse beim Gang durch die Gedenkstätte zur Schlacht bei Waterloo. Dieser Besuchsteil war ein besonderer Ansporn, am friedlichen Europa mitzuarbeiten.
Neben der großen Politik bot Brüssel der Klasse auch seine ganze Fülle an Unterhaltung und Kultur. Auf eigene Faust stöberten die Schülerinnen und Schüler durch die historische Altstadt, warfen einen Blick in die Schokoladenmanefakturen, probierten belgische Fritten, Waffeln mit Schokosoße und vor allen Dingen belgische Pralinen. Das Jugendhotel, in dem die Klasse untergebracht war, war ein Spiegelbild der Hauptstadt, das zahlreiche Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten mit Schülern und Studenten unterschiedlicher Studien- und Ausbildungszweige bot.
Die Klasse bedankte sich besonders bei Irma F. M. Grefte, der hauptamtlichen Mitarbeiterin des DEPB. Durch ihre Erfahrungen, Kontakte und Kenntnisse waren die Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet nach Brüssel gefahren und konnten so intensiv in kurzer Zeit aus erster Hand Brüssel als Ort der Politik und der Kultur kennenlernen. Wenn die Klasse nun in den Nachrichten hört, „Brüssel hat entschieden“, wissen sie nun, wo und wie es zuging.