Julia Heuer, Tagesmutter aus Südlohn und Mutter einer Schülerin aus der Kinderpflege erzählt von ihrer Arbeit als Tagesmutter
Julia Heuer ist qualifizierte Tagesmutter in Südlohn und Ihre Tochter absolviert am BK Canisiusstift Ahaus als Kinderpflegerin ihr letzten Ausbildungsjahr. Da lag es nahe, sie zu fragen, ob sie als Tagesmutter von ihrer alltäglichen Arbeit berichtet und sie folgte gerne der Einladung der Klasse KiO und Ihrer Lehrerin Mechthild Passerschröer.
Julia Heuer ist seit 2010 Tagesmutter und hat sich im Laufe der Zeit weiterqualifiziert im Bereich „Inklusive Kindertagespflege“, Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung und Praxismentoren:innenbegleitung.
Sie stellte sich den Fragen der angehenden Kinderpfleger:innen und erzählte anschaulich von der Betreuung einer Kleingruppe von bis zu fünf Kindern unter drei Jahren in ihrem eigenen Haushalt. Hier ist es wichtig, dass „die eigene Familie, also die eigenen Kinder und der Partner mit am Strang ziehen“, so Julia Heuer, „denn der eigene Haushalt ist auch Spielraum für die Kinder“.
Bei den Fragen ging es auch um den Tagesablauf in einer Tagespflegestelle und die verschiedenen Aufgaben einer Kindertagesmutter. Für Julia Heuer ist es sehr wichtig, dass Tagespflegepersonen eine hohe Flexibilität bei der Organisation Ihres Alltages mitbringen, um den Alltag zu organisieren. Sie hebt die gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt bzw. Kreisjugendamt hervor.
Entwicklungsgespräche mit den Eltern, eine gelungene Portfolioarbeit, bei der „Fotos` manchmal mehr sprechen als geschriebene Worte“ sind weitere Tätigkeitsschwerpunkte neben der wichtigen Aufgabe, Kinder in ihrer frühen Entwicklung zu begleiten, pädagogische Aktivitäten, die das Lernen ermöglichen und Kindern helfen, die Welt individuell auf ihre Weise zu erfahren.
Immer wieder betont sie, dass die Kindertagespflege stark familiär geprägt ist. Den Kindern wird damit ein Umfeld geboten, in dem sie ein hohes Maß an Alltagsbildung erfahren. Auch die Eingewöhnung von neuen Kindern war Thema, hier konnte sie den angehenden Kinderpfleger:innen wertvolle Tipps geben. Bei Julia Heuer entscheiden die Kinder, wie lange die Eingewöhnung dauert, und sie macht deutlich, dass Kindertagespflegepersonen viel Beobachtungsgabe und Empathie mitbringen sollten.
Kindertagespflegepersonen werden für die Zukunft gebraucht, Julia Heuer macht den Schüler:innen Mut, sich einem solchen Arbeitsfeld zu stellen. Ihre eigene Tochter hat vor, zukünftig „ in ihre Fußstapfen zu treten“.
Mit der Ausbildung am BK Canisiusstift Ahaus erwerben die Schüler:innen mit der mittleren Reife (Fachoberschulreife) auch den Berufsabschluss „staatlich geprüfte/r Kinderpfleger:in“, und darüberhinuas die erste Qualifizierung nach Qualitätshandbuch zur Kindertagespflege für die Betreuung von Kindern unter drei Jahre.