mit Beruflichem Gymnasium

Wir gratulieren unseren erfolgreichen AbsolventInnen 2023

In einer festlichen Feierstunde wurden am Freitag, 16. Juni, den AbsolventInnen der Abitur-Bildungsgänge und der Fachabitur-Bildungsgänge ihre Zeugnisse überreicht, am Samstag, 17. Juni, folgte dann die Zeugnisübergabe an die AbsolventInnen der beruflichen Bildungsgänge.

Besonders gewürdigt wurde während der Feier die Leistung von fünf AbsolventInnen, die mit einer 1,0 ihren Abschluss schafften, und der besondere Einsatz von Charlotte Groten für unsere Schule.

Die feierliche Verabschiedung begann an beiden Tagen mit einem besinnlichen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Mariä Himmelfahrt. In seiner Einführung bezog sich Schulseelsorger Thomas Bittner auf das Motto der diesjährigen Abschlussfeiern: „Mutig dem eigenen Weg folgen – Veränderungen wagen“ und stellte dieses Motto als gelungene Wahl für ein Lebensmotto heraus, weil zwischen „Mut“ und „wagen“ der „eigene Weg“ und „Veränderung“ liegen. Auf Wunsch der SchülerInnen bezog er sich dann auf das biblische Buch Jona und die unangenehme Aufgabe, die er von Gott gestellt bekommt. Jona flieht vor der Aufgabe und als er erkennt, dass er andere (Seeleute) hierdurch in Schwierigkeiten gebracht hat, springt er über Bord. Aber Gott schickt den Fisch, der Jona vorerst rettet und in dem Jona sich besinnt. In seiner Auslegung dieses Evangeliums und mit Bezug zum Abschlussmotto formuliert der Schulseelsorger, dass Gott wohl für jeden einen Plan hat, dem wir eigentlich folgen sollten. Wenn wir dies aber nicht tun, so wie Jona, wenn wir also einen eigenen Plan haben, dann hilft uns Gott auch. Bezogen auf uns Menschen seien dies Beispiele für unangenehme Aufgaben, denen wir uns stellen müssten, aber Jonas Beispiel zeige, dass man mutig dem eigenen Weg folgen könne, dass man keine Angst haben müsse, auch nicht vor Veränderungen. Gott hilft uns. Musikalisch wurde der Gottesdienst von SchülerInnen, Ursula van der Linde-Banken und Heike Haefner-Volmer gestaltet.

Anschließend ging es in die Aula der Canisiusschule, in der die feierliche Zeugnisübergabe stattfand.

Zum letzten Mal führte die scheidende Konrektorin Stefanie Bauer unterhaltsam durch das Programm und kündigte Redner und musikalische Einlagen sowie die jeweiligen SchülerInnen bzw. Studierenden der Klassen, die erfolgreich ihren Abschluss am Canisiusstift geschafft haben, an.

Zum ersten Mal hielt der neue Schulleiter Herr Professor Dr. Carsten Püttmann eine Rede an die AbsolventInnen und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg.

Das Motto der Abschlussfeiern warf für ihn die Fragen auf, was Mut eigentlich sei, wie man den eigenen Weg finden könne, welche Veränderungen man wagen möchte und ob diese für den einzelnen und die Gesellschaft wünschenswert seien. Diese Fragen sind eng verknüpft mit der philosophischen Frage nach einem gelingenden Leben, das Mut aber auch Weisheit, also den eigenständigen Gebrauch des Verstandes, erfordert.

Im Rückgriff auf philosophische und erziehungswissenschaftliche Gedanken zu dieser Verbindung zwischen Mut und Nutzung des Verstandes stellte der Schulleiter heraus, dass es Aufgabe der Schule sei, die Fremdbestimmung zu vermindern und Selbstbestimmung zu fördern. Lernprozesse sollten hiernach das eigenständige und selbstständige Handeln des Individuums in den Mittelpunkt stellen. Wobei Individualität wieder nur durch Auseinandersetzung mit der Welt gewonnen werden kann. Am Ende seiner Rede stellte Carsten Püttmann noch einmal den Begriff „Mut“ heraus, der Veränderung, Entwicklung und neue Perspektiven erst ermöglicht, der aber gleichzeitig das Aufgeben von Sicherheiten beinhaltet. Was Schule für diesen Weg als Rüstzeug mitgeben kann, ist Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu urteilen, also Bildung, die die AbsolventInnen ja nun erworben haben. Am Schluss wünschte er allen, frei und mutig genug zu sein, den eigenen Verstand zu nutzen, für ein gelingendes Leben.

Die Schulpflegschaftsvorsitzende Frau Kerstin Menker erzählte in ihrer Rede eine Geschichte nach, die die unterschiedlichen Charaktere von Menschen in ihrer Bedeutung füreinander wunderbar herausstellte. Allein betrachtet mag ein Zweifler bremsend wirken, eine Abenteurerin anstrengend und ein Wissbegieriger zu strebsam, in einer Gemeinschaft übernimmt aber jeder seine besondere Aufgabe für das gemeinsame Ganze, motiviert, stützt, bremst oder zweifelt eben. Auf die AbsolventInnen bezogen meinte dies den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in der Klassengemeinschaft für das gemeinsame Ziel des erfolgreichen Abschlusses. Für den zukünftigen Lebensweg wünschte Frau Menker allen, dass sie sich immer wieder auf den Weg machen, sich weiterentwickeln, mutig sind und dabei ihrem Traum, ihrem Geist folgen.

Auch die beiden aktuellen Schülervertreter, Fabian van Rießen und Nils Alfers, hielten eine kurze Ansprache, in der sie einen Blick zurückwarfen, auf eine Schulzeit, die geprägt war von anfänglichen Einschränkungen durch Corona, von unterschiedlichsten schulischen Herausforderungen z.B. im Fach Mathematik und von vielen positiven Eindrücken, wie den Projekttagen und der gemeinsamen Fahrt in die Normandie. Auch die ehemalige Schülervertretung, Charlotte Groten, Elisa Serpa da Silva und Julian Mergler, die selber AbsolventInnen sind, blickte in einem kreativen Video zurück auf die vielen Ereignisse, die sie und ihre MitschülerInnen in ihrer Schulzeit erlebt haben.

Neben diesen Redebeiträgen trugen besonders Fabian van Rießen am Saxophon, der „My Way“ spielte, Ehmi Hintemann als Sängerin des Liedes „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ und Johannes Winter, der auf der Querflöte zusammen mit Ursula van der Linde Banken auf der Violine „Londonderry Air“ spielte, alles begleitet von Heike Haefner-Volmer am Flügel.

Beim abschließenden Sektumtrunk kamen Eltern, Lehrkräfte und AbsolventInnen noch einmal in gemütlicher Runde ins Gespräch, bevor es zum anschließenden Abiball bzw. zu verschiedenen Feierlichkeiten ging.