Sechstägige Fahrt zu den Gründungsorten der Ordensgemeinschaft wird Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2022
Im Herbst 2022 reist das Berufskolleg Canisiusstift zum 125-jährigen Schuljubiläum mit mehr als 400 Schülerinnen und Schülern und rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Normandie. Dort will sich die Schulgemeinschaft auf die Spuren der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel begeben. Die Planungen für das Großereignis haben jetzt begonnen.
Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel sind Alleingesellschafter des Schulträgers, der SMMP Canisius Berufskolleg gGmbH. Und Schulleiterin Schwester Maria Manuela Gockel gehört dieser Gemeinschaft selbst seit 32 Jahren an. Die Wurzeln dieser Gemeinschaft liegen in der Normandie. „Das Charisma der Ordensgründerin prägt auch unser Schulleben. Indem wir uns auf ihre Spuren begeben, wollen wir diesen Geist lebendig werden lassen“, erklärt Lehrer Mathias Krüskemper.
Er leitet einen ersten Arbeitskreis, der sich mit der Planung der Schulfahrt beschäftigt. Dem gehören auch Schulseelsorger Thomas Bittner und Lehrerin Jennifer Witte an. Mathias Krüskemper weiß: „Das ist schon ein gigantisches Projekt.“ Aber es gibt Vorbilder: Das Engelsburg-Gymnasium in Kassel, ebenfalls eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, ist 2017 mit 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die Normandie gereist. Und die Walburgisschulen in Menden fuhren anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens 2019 mit fast 1000 Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Mitarbeitern nach Rom. Für beide Schulen wurden die Reisen zu einem unvergesslichen Gemeinschaftserlebnis.
„Der Schulseelsorger des Engelsburg-Gymnasiums, Otmar Leibold, hat uns von seinen Eindrücken und Erlebnissen berichtet. Das hat uns begeistert“, berichtet Mathias Krüskemper. Natürlich bestehe angesichts der aufwändigen Logistik auch Skepsis. Aber mit Höffmann Schulreisen wurde ein Partner gefunden, der auf solche Reisen spezialisiert ist. Mit ihm will auch das Berufskolleg Canisiusstift zusammenarbeiten.
Der Finanzierungsrahmen steht
„Der Finanzierungsrahmen steht. Die Fahrt kostet pro Schüler um die 450 Euro. Darin sind Anreise, Unterkunft, Verpflegung, Programm und Versicherung inbegriffen“, erläutert Mathias Krüskemper. Insofern schon ein guter Preis. Doch werden den nicht alle Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs ohne Weiteres aufbringen können. „Daher suchen wir bei der Planung auch nach Möglichkeiten für Zuschüsse und Spenden. Wir sind zuversichtlich, die für ein solch außergewöhnliches Jubiläumsjahr zu finden“, meint der Leiter des Arbeitskreises. Dabei sollen auch die Schülerinnen und Schüler eingebunden werden.
Dr. Udo Marquardt, der die Bergkloster Stiftung schon seit vielen Jahren im Bereich des Fundraisings berät, half den anwesenden Lehrerinnen und Lehrern bei dem Workshop mit seiner Erfahrung, den Prozess zu strukturieren. „Sie müssen genau wissen: Wo soll es hingehen? Was habt Ihr da vor? Und vor allem: Warum macht Ihr das?“, betonte der Fundraiser. Dass eine solche Reise die ganze Schulgemeinschaft enorm stärkt und einen starken Impuls gibt, das eigene Schulleitbild besser zu verstehen und zu leben, weiß das Kollegium des Berufskollegs Canisiusstift von den anderen Schulen. Mathias Krüskemper unterstreicht: „Otmar Leibold hat uns erklärt, wie die Engelsburg noch heute, drei Jahre nach ihrer Fahrt, davon zehrt.“
Der damalige Schulleiter der Engelsburg, Dieter Sommer sagte zu seinem Abschied im Frühjahr 2019: „Die Schülerinnen und Schüler werden vieles aus ihrer Schulzeit bei uns wieder vergessen. Diese Fahrt aber nie.“ Ein solch nachhaltiges Erlebnis wünschen sich die Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs Canisiusstift auch für ihre Schülerinnen und Schüler.
Begegnungen mit Schwestern
Die sechstägige Reise in die Normandie vom 26. September bis zum 1. Oktober 2022 soll neben anderen Veranstaltungen den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bilden. Vorgesehen sind unter anderem der Besuch der Abtei St. Sauveur-le-Vicomte. Sie war das erste Mutterhaus der Ordensgemeinschaft, die sich damals noch „Arme Töchter von der Barmherzigkeit“ nannte. Ebenso sind Ausflüge nach Barfleur, den Geburtsort der heiligen Maria Magdalena Postel, und zu der Gründungsstätte der Gemeinschaft in Cherbourg geplant. Dabei sind auch Begegnungen mit Ordensschwestern vorgesehen. Und natürlich darf eine Fahrt zum Mont-St-Michel nicht fehlen. „Die Normandie ist ohnehin ein attraktives Ziel. Das wird die Schülerinnen und Schüler begeistern“, ist der Geschäftsführer der SMMP-Schulen, Stefan Burk, überzeugt.
Die konkrete Planungsphase kann also beginnen. Dazu wird im kommenden Sommer eine Vortour mit Vertreterinnen und Vertretern des Kollegiums und der Schülerschaft gehören. „Zurzeit sind größere Planungsrunden aufgrund der Corona-Situation noch nicht möglich. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Situation im Laufe des kommenden Jahres entspannt“, sagt Mathias Krüskemper – „also wird ein weiteres Jahr später auch eine solche Schulreise wieder möglich sein.“ Das Ende der Pandemie wäre dann sogar ein doppelter Grund, das Jubiläumsjahr zu feiern.