Auch ein einfacher Duschkopf muss gut designt sein und kann dann eine Red-Dot-Auszeichnung bekommen. (Foto: SMMP/Müller)[/caption]
Die Klasse 13 des Abiturbildungsganges mit dem Leistungskurs Kunst und dem Grundkurs Gestaltungstechnik unseres Berufskollegs machte sich zur Vorbereitung auf die nächsten Unterrichtsreihen auf den Weg nach Essen.
Es gilt, sich auf das Abitur vorzubereiten, denn zu den Abitur-Themen gehören im Fach Gestaltungstechnik „Objektdesign“ und im Fach Kunst „Museum als Institution“. Um beide Themen gleichzeitig für sich erfahrbar zu machen, fuhren die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Kunst- und Gestaltungstechniklehrer Ludger Müller zum Red Dot Design Museum im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein. Mit rund 2.000 Exponaten aus etwa 45 Nationen präsentiert das Red Dot Design Museum Essen auf fünf Etagen und gut 4.000 Quadratmetern die weltweit größte Ausstellung zeitgenössischen Designs. Es werden ausschließlich Produkte präsentiert, die von einer internationalen Expertenjury in einem der weltweit größten Designwettbewerbe ausgezeichnet wurden – dem Red Dot Design Award.
Thorsten Schneider hatte die Aufgabe übernommen, die Klasse durch das Museum zu führen. Kenntnisreich ging er zunächst darauf ein, wie sich die Trends von dem, was gutes Design ist, im Laufe der Zeit bis heute verändert haben. Anschließend erläuterte er das Konzept des Red Dot Museums, seine Exponate nicht in einem klassischen Museumsbau zu präsentieren, sondern im ehemaligen Kesselhaus des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein. Schnell wurde den Schülern klar, wie spektakulär eine solche Präsentationsform ist, wenn z. B. ein preisgekröntes E-Bike hoch oben zwischen den rostigen Rohren der Dampfkesseln steht, dass es aber vielleicht auch übersehen werden kann. Trotzdem ist es mit der neuen, offenen Innenarchitektur des Kesselhauses aus Glas und Beton gelungen, sowohl ein spektakuläres als auch funktionales Museum zu schaffen. So machte es den Schülern sichtlich Spaß, das riesige Gebäude und die darin über vier Etagen verteilten Museumsobjekte zu entdecken.
Was Designqualität heute auszeichnet, konnte Thorsten Schneider an ausgewählten Objekten anschaulich erklären. Selbst ein Duschkopf, der auf den ersten Blick wie ein Spielzeug wirkt, soll nicht nur chic aussehen, sondern wie gutes Design überhaupt, natürlich auch seinen spezifischen Aufgaben nachkommen. Was die sind, wurde an den weiteren ausgestellten Museumsobjekten deutlich.
Bevor es zurück nach Ahaus ging, wurde das Gelände des Architektur- und Industriedenkmals der ehem. Zeche Zollverein noch näher erkundet. Denn über Jahrzehnte galt der gesamte Komplex, dessen Architektur vom Bauhausstil beeinflusst war, beispielgebend. Das verspricht für die heutige Zeit auch das SANAA-Gebäude in der Nachbarschaft der Zeche Zollverein. Es gilt seit seiner Errichtung als architektonisches Meisterwerk mit bahnbrechendem Energiekonzept. Mit der Gegenüberstellung dieser beiden Architekturkonzepte konnten abschließend zu der Exkursion weitere Anregungen für Unterrichtsprojekte mit ins Berufskolleg Canisiusstift Ahaus genommen werden.