Der Leistungskurs Kunst der Klasse 13 unseres Berufskollegs geht im Endspurt dem Abitur entgegen. Vor drei Schuljahren kamen die Schüler/innen von verschieden Schulen mit dem Ziel an das Berufskolleg an der Hindenburgallee in Ahaus, das Abitur zu schaffen.
Nach den Osterferien ist es endlich so weit, die Abiturprüfungen stehen an. Aus den einzelnen Schülern ist im Laufe der Zeit eine Klasse geworden, die nun gemeinsam mit ihrem Klassen- und Kunstlehrer Ludger Müller für einen Tag nach Köln fuhr. Auf dem Besuchsplan stand die Moderne der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts, wie sie das Museum Ludwig zeigt. Von Saal zu Saal ließ der Leistungskurs die Künstler Revue passieren, die er in den letzten Jahren kennengelernt hatte: z.B. den Surrealisten Magritte, den Expressionisten Kirchner, die Pop Art Künstler Warhol und Lichtenstein. Gelerntes und Bekanntes wurde vor den Originalen besprochen, Entwicklungen der Künstler nachvollzogen, bisher nicht gesehene Details entdeckt. Alles diente der Feinabstimmung für das Zentralabitur, denn viele der Kunststile und Künstler, die das Museum Ludwig zeigt, sind für die Prüfungen relevant. Selbst das Museum kann als „architektonischer Raum öffentlicher Kunstvermittlung“ als Prüfungsthema auftauchen und war daher der besonderen Aufmerksamkeit wert. Aber nicht nur „alte, vertraute Bekannte“ wurden im Museum besucht, auch Bekanntschaften aus der einwöchigen Studienfahrt nach London, z.B. zu Donald Judd, wurden aufgefrischt, und neue Bekanntschaften, z.B. zu Edward Kienholz, konnten geknüpft werden.
Nach dem Museumsbesuch ließ es sich der Kurs nicht nehmen, den Kölner Dom zu besuchen. Damit wurde der Kreis der behandelten Kunstthemen geschlossen und gleichzeitig wieder geöffnet. In der Klasse 11 hatten die Schüler/innen sich intensiv mit der Architektur der Gotik auseinandergesetzt, u.a. auch mit dem Kölner Dom. Nun, kurz vor dem Abitur, kamen viele Dinge, die am Beginn des Weges zum Abitur gelernt wurden, wieder ins Gedächtnis. Der goldene Schrein der Heiligen Drei Könige wurde bestaunt, und anschließend der Einbruch der Moderne durch das riesige bunte Fenster von Gerhard Richter mit seinen 11.263 Farbquadraten in 72 Farben in die gotische Architektur des Domes diskutiert.
Voller neuer Eindrücke ging es im Bus zurück nach Ahaus. Für den Kurs war es der letzte gemeinsame Besuch in einem Museum. Weitere Besuche der Einzelnen werden sicherlich folgen, sei es, weil man nach dem Besuch des Leistungskurses Kunst dem Thema beruflich verbunden bleibt, sei es, weil das Interesse an der Kunst bestehen bleibt, auch wenn man kunstferne Berufe ergreift.
